Über die Vertrauenskrise der Banken

Es gibt den Spruch: „Echte Gangster überfallen keine Bank. Sie gründen eine.“ Was lustig gemeint ist, birgt auch eine Wahrheit: Banken stecken tief in einer Vertrauenskrise und man darf sich darüber nicht wirklich wundern.

Viele Banken, bzw. Mitarbeiter von Banken, haben früher hoch gepokert und gezockt. Die Gewinne wurden eingestrichen und als das System kollabierte, musste die Allgemeinheit durch Steuergelder dafür gerade stehen. Diese Tatsache kombiniert mit der Intransparenz darüber, welchen Geschäften Banken und Investment-Häuser tatsächlich nachgehen, führt dazu, dass das Vertrauen in eine gesamte Branche zerstört ist.

Hierbei gilt eine gewisse Sippenhaft in der Wahrnehmung der Privatkunden: Auch kleine Filialbanken genießen längst nicht mehr das Vertrauen, das sie einst genossen. Das liegt auch daran, dass diese Banken im Nachgang zur Krise ausgesprochen restriktiv agierten und zum Beispiel kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zu Krediten erschwert haben. Damit verlieren diese lokal agierenden Filial-Banken ihr hohes Ansehen als Partner der Wirtschaft vor Ort.

Und mit dem niedrigen Vertrauen ist es für diese Banken auch deutlich schwerer als bislang, ihre relativ hohen Gebühren zu rechtfertigen – viele Sparkassen oder Volksbanken verlangen heute noch Gebühren für die Kontoführung oder andere Services. Diese argumentieren sie mit der Nähe zum Kunden. Doch der Wert dieser Nähe entfällt, wenn den Banken dennoch Misstrauen entgegen gebracht wird. Und so sind in Deutschland viele Bankkunden besonders „anfällig“ für Konten, die mit günstigen Konditionen werben. Mittlerweile gilt der Preis als das wichtigste Kriterium für die Wahl eines Girokontos. Viele Bankgeschäfte werden online abgewickelt. Ein persönlicher Kontakt zur Bank findet immer seltener statt und so wird es für diese immer schwerer, das Vertrauen der Kunden zurück zu gewinnen.