Bankenwechsel in Deutschland: Die Mehrheit der Bundesbürger drückt sich

Der Transparenz im Internet und den immer öfter angebotenen Umzugsservices sei Dank: Der Wechsel des persönlichen Girokontos ist heute so einfach wie nie. Wenige Mausklicks genügen und schon ist das neue Konto formell eröffnet. Und sogar die unverzichtbare Verifikation der persönlichen Daten kann inzwischen von zuhause aus vorgenommen werden – dank modernem VideoIdent-Verfahren. Zum Bankkonto eröffnen muss der Kunde somit noch nicht einmal mehr das Haus verlassen.

Kontowechsel online

Dank Internet einfacher als gedacht: der Kontowechsel

Angesichts dieser Möglichkeiten könnte man meinen, der Wechsel des Girokontos wäre in Deutschland an der Tagesordnung – nicht zuletzt auch wegen der teilweise attraktiven Eröffnungsprämie, die je nach Bank winkt. Weit gefehlt! Aus einer aktuellen Umfrage des Bankenverbandes geht hervor, dass mehr als zwei Drittel aller Bundesbürger (67 %) noch nie ihre Bank gewechselt haben. Doch warum sind die Deutschen so wechselfaul?

Ist es die Unwissenheit über die Möglichkeiten des schnellen und bequemen Kontowechsels? Oder schlicht und ergreifend Faulheit?

Nichts von alldem! So hat eine repräsentative Umfrage beispielsweise ergeben, dass rund 45 % aller Bundesbürger die sogenannte Kontohilfe kennen – den gesetzlich geregelten Service, der es den Verbrauchern einfacher machen soll, einen Kontowechsel vorzunehmen. Dazu muss man wissen: Seit September 2016 besteht dieser gesetzliche Anspruch, nach dem die beteiligten Banken dazu verpflichtet sind, den Kunden beim Kontowechsel zu helfen.

Nur wenige Kunden machen von der Kontohilfe Gebrauch

Bislang haben nur sehr wenige Kunden von dieser Möglichkeit Gebrauch macht. Warum das so ist, zeigen die weiteren Ergebnisse der Umfrage. Generell herrscht – entgegen mancher Vermutungen – eine hohe Zufriedenheit mit den Dienstleistungen der Hausbank bei den Deutschen. Rund 84 % der Befragten sind mit den Leistungen zufrieden, knapp ein Drittel sogar sehr zufrieden. Lediglich 33 % der Befragten gaben an, schon einmal aus Unzufriedenheit ihr Konto gewechselt zu haben. Dieses Drittel teilt sich wiederum in drei verschiedene Gründe auf. Diese sind:

  • Kontowechsel aus Unzufriedenheit mit der Bank allgemein
  • Kontowechsel aus Kostengründen
  • Kontowechsel aufgrund eines Wohnortwechsels

Die Banken in Deutschland scheinen in der Realität doch besser zu sein, als es ihr Ruf vermuten lässt. Ein schönes Ergebnis!