Bankkonto eröffnen: Ohne Kreditkarte kaum noch denkbar

Direktbanken bieten heutzutage in der Regel die Girokonten mit den günstigsten Konditionen. Sie verfügen über keine eigenen stationären Filialen und wickeln die gesamte Geschäftsbeziehung mit dem Kunden online ab. Wer bei einer Direktbank ein Girokonto eröffnen möchte, kann dies direkt über die entsprechende Website des Bankinstituts tun. Der Kontoeröffnungsantrag kann direkt online ausgefüllt und abgeschickt werden. Nach der obligatorischen Datenverifizierung wird das Konto direkt eröffnet und kann genutzt werden.

Doch das Konto selbst ist längst nicht alles – auch die Extras müssen stimmen! So ist heutzutage ein Bankkonto ohne passende Karten nicht mehr denkbar. Da ist zum einen die obligatorische EC-Karte, andererseits hat aber auch die Kreditkarte in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen.

smava hebt die Bedeutung der Kreditkarte hervor

Der bekannte Kreditvermittler smava hat sich eingehend mit der Thematik „Kreditkarte“ beschäftigt und macht anhand einer aussagekräftigen Grafik (siehe unten) deutlich, welchen Stellenwert die Kreditkarte in Deutschland mittlerweile besitzt. So haben sich z. B. in den letzten fünf Jahren die durch Kreditkarten betätigten Umsätze nahezu verdoppelt. Gründe dafür sind u. a. die seit Jahren steigende Akzeptanz des Plastikgeldes und die vermehrten Einkäufe über das Internet.

Dass Sie bei der Auswahl des passenden Onlinekontos auf eine Kreditkarte als Extra bestehen sollten, dürfte damit klar sein. Was sonst noch in diesem Zusammenhang wichtig ist, haben wir in den folgenden Abschnitten zusammengefasst.

Infografik Kreditkarte

Kreditkarten-Infografik: Quelle: smava.de

Voraussetzungen für ein Online-Girokonto

In Deutschland kann jede volljährige und geschäftsfähige Person ein Girokonto eröffnen. Um ein Girokonto zu eröffnen, ist die Vorlage eines gültigen Personalausweises und der Nachweis eines festen Wohnsitzes in Deutschland erforderlich. Minderjährige können ebenfalls ein eigenes Girokonto eröffnen, sofern sie die erforderliche Unterschriften der Erziehungsberechtigten nachweisen können.

Einkommen / monatliche Einzahlungen

Stellen Sie sich zunächst die Frage, ob und in welcher Höhe Sie regelmäßiges Einkommen -etwa durch eine abhängige Beschäftigung – auf Ihr Girokonto erhalten werden. Diese Überlegung ist deshalb wichtig, da viele Banken ihre Gebührenpolitik von diesem Kriterium abhängig machen.

Bargeldeinzahlungen

Gerade bei Direktbanken findet der Kunde viele Vorteile, was die Gebühren angeht. Ein Nachteil kann jedoch für viele Kunden schnell zu einem Problem werden: Direktbanken verzichten auf ein eigenes Filialnetz, was Bargeldeinzahlungen extrem erschwert. Die Lösung: Viele Direktbanken betreiben Kooperationen mit klassischen Kreditinstituten, die es dem Kunden ermöglichen, kostenlos Bargeld über ihre Filialen einzuzahlen. Jeder Kunde sollte darauf achten, solche Möglichkeiten in seiner Nähe zu haben.

Verfügbarkeit von Bargeldautomaten

Ein weiterer praktischer Aspekt ist die Geldautomaten-Abdeckung, um kostenlos Bargeld vom Konto abzuheben. Auch hier gibt es große Unterschiede je nach Institut. Es sollte daher vor der Kontoeröffnung geprüft werden, ob geeignete Geldautomaten am Wohnort zur Verfügung stehen.

Kreditrahmen, Dispo- und Guthabenzinsen

Bei der Frage „Soll ein Girokonto überziehbar sein?“ scheiden sich die Geister. Die einen begrüßen die Überziehungsmöglichkeit, andere lehnen sie aus Angst vor Schulden ab. Einige Banken bieten einen Startkreditrahmen an, andere gestatten eine Überziehung anfangs nicht automatisch, sondern nur auf Antrag. Tipp: Generell lässt sich der Überziehungsrahmen immer direkt mit dem Institut aushandeln.

Kreditkarten und andere Zusatzleistungen

Auch bei den bereits in der Einleitung angesprochenen Kreditkarten sollten Sie genauer hinschauen. Denn sofern beim Girokonto eine Kreditkarte angeboten wird, ist damit noch lange nicht gesagt, dass es sich hierbei um eine vollwertige Karte handelt. Viele Banken geben sogenannte „Daily Charge“ Karten aus, die ohne gesondertes Kreditkartenkonto auskommen, da die Belastung ähnlich wie bei der Maestro- bzw. EC-Karte direkt dem Girokonto abgezogen wird. Dieser Umstand ist nicht für jeden Kunden von Vorteil. So lassen sich für viele Zwecke – z. B. Zahlungen im Ausland, Mietwagenbuchungen etc. – nur vollwertige Kreditkarten gebrauchen. Darauf sollten Sie achten.

Wichtig: Girokonto-Angebote immer vergleichen!

Niemand käme auf die Idee, sein Konto etwa jährlich zu wechseln. Der Aufwand wäre viel zu hoch. Bestehende Daueraufträge müssten neu eingerichtet, der Arbeitgeber informiert werden, dass das Gehalt auf das neue Konto zu überweisen ist. Andere Banken, mit denen Kredit- und Sparverträge abgeschlossen wurden, müssten ebenfalls in Kenntnis gesetzt werden. Wie groß ist die Gefahr, gegebenenfalls jemanden zu vergessen und unter Umständen Geld zu verlieren?

Wer sich über seine Hausbank jedoch so sehr ärgert, dass er einen Wechsel erwägt, sollte auf alle Fälle einen Girokonto-Vergleich durchführen. Viele Banken bieten kostenlose Konten an. Ein Test ergab, dass inzwischen viele Geldinstitute sogar kostenlose Girokonten anbieten, ohne irgendwelche Bedingungen daran zu knüpfen. EC- und Kreditkarten sind bei den besten Anbietern im Paket ohne Zusatzkosten enthalten. Auch sind sonstige versteckte Gebühren bei den Top-Anbietern nicht vorhanden. Im Durchschnitt bezahlen Bankkunden rund 60 Euro im Jahr für die Kontoführung. Mehr als 80 Euro, so raten Finanz-Experten, sollte ein Girokonto nicht kosten. Wenn die Kontoführung deutlich über den genannten 80 Euro liegt, sollte man über einen Wechsel zum günstigeren Anbieter nachdenken. Vorab jedoch unbedingt einen Girokonto Test durchführen und dabei auch beachten, wie hoch die Dispositions- und Überziehungszinsen angesetzt sind. Wer häufig sein Konto überzieht, den kann ein Geldinstitut mit entsprechend hohen Sollzinsen teuer zu stehen kommen.