Seit rund einem Jahr dürfen Bankkunden ihr Girokonto vergleichsweise einfach wechseln. Die meisten bleiben allerdings ihrer Bank treu. Je nach Umfrage geben zwischen zwei und neun Prozent der Inhaber von Girokonten an, ihre Bank in den letzten zwölf Monaten gewechselt zu haben.
Seit gut einem Jahr ist es denkbar einfach, ein Girokonto neu zu eröffnen. Man muss nur noch ein Formular ausfüllen und dann erledigen die Banken den Rest. Zum Teil attraktive Konditionen und Prämien der Banken erledigen den Rest, so dass Kunden einen Antrieb erhalten, um die Bank schnell zu wechseln. Allein: Die Wechselquoten erscheinen doch nach wie vor recht niedrig.
Kontowechsel: Postbank größter Verlierer
Wenn Kunden wechseln, dann spielen Preise, Gebühren und schlechter Service eine zentrale Rolle. Mehr als 40 Prozent aller gekündigten Girokonten hatte die Postbank zu verzeichnen: Sie hatte Kontoführungsgebühren eingeführt und damit offensichtlich viele Kunden verprellt. Die Sparkassen und Volksbanken verlieren gemeinsam mehr als 30 Prozent der Girokonto-Kunden: Örtliche Nähe scheint bei Girokonten-Kunden immer weniger eine zentrale Rolle zu spielen – das spiegelt sich auch darin wider, dass gut die Hälfte aller neu eröffneten Girokonten online eröffnet wurden.
Sparkassen verzeichnen meiste Neuabschlüsse
Spannend: Die Sparkassen konnten einen Großteil der abgewanderten Kunden durch neue Kunden kompensieren. Weitere Profiteure bei der Eröffnung neuer Girokonten sind die ING Diba und auch die Commerzbank. Die Postbank kann immerhin rund zwölf Prozent der abtrünnigen Kunden durch neue Kunden ersetzen.
Auf diese Faktoren kommt es an
Hat sich ein Kunde einmal für ein Girokonto entschieden, dann ist er auch vergleichsweise träge: Erlaubt sich die Bank keine groben Schnitzer, ist beim Service gut erreichbar und hält die Bedingungen konstant, dann bleiben die meisten Kunden treu – auch wenn andere Banken mit attraktiveren Konditionen werben und der Wechsel eigentlich so einfach wäre.
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