1050 Euro. So hoch ist laut einer FMH-Recherche der Betrag, um den ein Girokonto in Deutschland im Durchschnitt überzogen wird. Allerdings: Nur jeder Fünfte Bankkunde soll seinen Dispokredit auch tatsächlich nutzen. Zudem gilt: Nur 4,4 Prozent aller Bankkunden überziehen den Disporahmen, der von der Bank eingeräumt wurde. Und das ist auch gut so: Wer diesen Disporahmen überzieht, zahlt in der Regel saftige Zinsen.
Recht hohe Zinsen werden auch schon fällig, wenn man sein Girokonto innerhalb des Disporahmens überzieht. Manche Bank verlangt hierfür Zinsen in Höhe von zehn Prozent oder noch höher. Wer sein Konto also um durchschnittlich 1.000 Euro im Jahr überzieht, kann mehr als 100 Euro im Jahr für Zinsen an die Seite legen. Die Zinsen steigen noch einmal um durchschnittlich 5,5 Prozent, wenn man den eingeräumten Disporahmen nicht einhält.
Dispozinsen werden dann erhoben, wenn das Guthaben auf einem Girokonto aufgebraucht ist. von diesem Konto aber noch Geld abgehoben, eingezogen oder abgebucht wird. Banken gewähren ihren Kunden hierfür einen Disporahmen, in dem das Bankkonto überzogen werden darf. Eine Faustformel ist, dass der Disporahmen so hoch ausfällt, wie drei Gehaltseingänge, die auf dem Konto verbucht werden. Man kann auch diesen Disporahmen überziehen. Doch dann werden noch einmal höhere Zinsen fällig – die sogenannten Überziehungszinsen.
Niedrige Dispozinsen werden vor allem bei Girokonten gewährt, die man online führen kann, also bei sogenannten Direktbanken. 1822direkt verlangt als Dispozins aktuell (Stand: 06.07.2016) zum Beispiel 7,43 % Prozent, was im Branchenvergleich recht niedrig ist. Beim Girokonto der DKB werden derzeit sogar nur 6,9 % für die Dispozinsen fällig. Auch beim Girokonto der Consorsbank (7,75%) und beim DAB Girokonto (7,50%) werden aktuell Zinsen unterhalb von acht Prozent gefordert. Eine aktuelle Übersicht aller Direktbanken mit Dispozinsen unter 10% p. a. finden Sie hier.